Schleswig-Holsteinisches Umweltministerium kriminalisiert Robbenretter

M.W. • 29. März 2022

Schleswig-Holsteinisches Umweltministerium kriminalisiert Robbenretter

Quelle:



MELUND beharrt auf dem tier- und naturfeindlichen System der Seehundjäger als einzig Zuständige für das Robbenmangement

(lifePR) (Neuss, 29.03.2022) Am 30. März 2022 wird vor dem Amtsgericht Husum gegen die Tierärztin Janine Bahr-van Gemmert und zwei weitere Beteiligte verhandelt, weil sie im Sommer 2021 auf dem Gebiet des Nationalparks Wattenmeer einen verlassenen und dehydrierten Seehundwelpen gerettet hatten. Daraufhin erließ der Landesbetrieb für Küstenschutz Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) gegen die drei Tierretter 11-seitige Bußgeldbescheide in Höhe von 328,50 bis 478, 50 Euro. Dagegen legten die Tierschützer Widerspruch ein.

„Besser tot als gesund“

So fasst Tierärztin Dr. Kirsten Tönnies aus Hattersheim die Tierschutz-Strategie für Robben des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung in Schleswig-Holstein (MELUND) zusammen. Während man im Sommer Seehunde und Kegelrobben als beliebte Touristenattraktion bewirbt, wendet sich das Blatt im Herbst. Dann, so schreibt Tönnies, „lautet die ministerielle Devise liegen lassen, in Würde sterben lassen oder erschießen, wenn nette Menschen hilfsbedürftige Seehunde am Strand finden und den Behörden melden“.

Die Begründung für das „Sterbenlassen“ lautet, dass man in natürliche Lebensvorgänge nicht eingreifen und Natur Natur sein lassen will. „Die Sache hat nur einen Haken“, so Tönnies, „die Lebensräume der Tiere an Stränden und im Wasser sind nachhaltig durch Lärm, Schmutz und Gifte belastet. Die viel berufene natürliche Natur existiert schon lange nicht mehr“.

Experten, wie der Tierärztin Janine Bahr-van Gemmert und ihren Helfern vom Robbenzentrum in Wyk auf der Insel Föhr, lässt das stille Sterben der Tiere keine Ruhe. Deshalb retten sie regelmäßig kranke, verletzte oder dehydrierte Seehunde und Kegelrobben.

„Die Robbenretter aus Föhr stören das MELUND. Denn zuständig für das Robbenmanagement an deutschen Küsten sind einzig und allein sogenannte Seehundjäger oder Wattenjagdaufseher“, erklärt der Biologe Ulrich Karlowski von der Deutschen Stiftung Meeresschutz. „Deshalb will man das Helfen möglichst verbieten. Tierschützer werden kriminalisiert, weil sie einen kleinen Seehund vor dem sicheren Tod bewahrt haben. Dabei verlangt die tierärztliche Berufsordnung, dass Tieren in Not geholfen werden muss.“

Zahl rehabilitierter Seehunde und Kegelrobben soll sinken, egal wie

Fatal ist, dass die staatlich finanzierte und von Jägern gegründete Seehundstation Friedrichskoog seit dem Ende der Touristensaison im September 2021 keine Tiere mehr aufnimmt. „Dabei hatten wir genau in dieser Zeit ungewöhnlich viele Meldungen hilfsbedürftiger Tiere“, so Janine Bahr-van Gemmert. Alle in dieser Zeit gemeldeten Tiere wurden folglich von Seehundjägern erschossen oder zum „würdevollen Sterben“ liegen gelassen.

Die Deutsche Stiftung Meeresschutz hat wiederholt auf das antiquierte und unprofessionelle Robbenmanagement in Deutschland aufmerksam gemacht, zuletzt in einem Schreiben an Umweltminister Jan Philipp Albrecht am 1. Februar 2022.

„Leider ist das MELUND hier nicht gesprächsbereit. Man beharrt auf dem tier- und naturfeindlichen System der Seehundjäger als einzig Zuständige, auf der von Jägern gesteuerten Seehundstation in Friedrichskoog als einzig anerkannte Aufnahme- und Pflegestation und befasst sich lieber mit dem Verfassen seitenlanger Bußgeldbescheide anstatt mit den gravierenden Problemen des Meeres- und Naturschutzes im Wattenmeer“, fasst Ulrich Karlowski zusammen.

Für Rückfragen:
Dr. Kirsten Tönnies
E-Mail: kirsten.toennies@googlemail.com
Mobil: 0151 - 58198947

von Martina Wolter 13. Mai 2025
TRIGGER-WARNUNG
2. Mai 2025
Das kleine Eichhörnchen Emil hat eine bewegende Reise hinter sich. Geschwächt und ohne seine Mutter wurde er auf der Nachbarinsel Amrum gefunden. Die engagierten Helfer des Tierhuus Föhr, der gemeinnützigen 24-Stunden-Tierrettung, nahmen sich seiner an, versorgten ihn und brachten ihn in Sicherheit. Um wieder zu Kräften zu kommen, zog Emil zunächst auf die Insel Föhr ins Tierhuus. Dort erhielt er medizinische Betreuung und wurde liebevoll aufgepäppelt. Tag für Tag kümmerten sich die Mitarbeiter um ihn, bis er endlich stark genug war, um in die Freiheit zurückzukehren.
23. April 2025
Nach intensiver Pflege und guter Fütterung ist es endlich so weit: Unsere Igel, die über 600 Gramm wiegen, dürfen in die Freiheit zurückkehren. Wenn möglich, bringen wir sie genau dorthin zurück, wo sie ursprünglich gefunden wurden. Das erhöht ihre Überlebenschancen, da sie sich in der vertrauten Umgebung besser zurechtfinden. Viele Finder haben ihre Schützlinge in den letzten Wochen liebevoll versorgt – und dürfen sie nun beim Schritt zurück in die Natur begleiten. Wir bedanken uns herzlich bei allen Helferinnen und Helfern für die Unterstützung, Geduld und Fürsorge. Für unsere Igel beginnt jetzt ein neues Kapitel – zurück in ein freies, wildes Leben!
23. April 2025
Als sie zu uns kamen, waren sie winzig klein und auf intensive Pflege angewiesen. Mit viel Liebe und Geduld wurden sie großgezogen – und heute war es endlich so weit: Die jungen Wildkaninchen konnten in die Natur zurückkehren. Wir freuen uns, dass sie nun stark genug sind, um ihr Leben in Freiheit zu beginnen. Danke an alle, die bei der Aufzucht geholfen haben!
17. April 2025
Eine geschwächte Trauerente wurde mitten auf der Insel gefunden. Das Tier war stark geschwächt und konnte nicht mehr fliegen. Sie wurde vorsichtig eingefangen und in unsere Pflegestation gebracht, wo sie sich in den folgenden Wochen gut erholte. Nach intensiver Betreuung war es nun endlich so weit: Die Trauerente konnte wieder ausgewildert werden und ist nun zurück in ihrer natürlichen Umgebung. Solche Momente zeigen, wie wichtig schnelle Hilfe und fachgerechte Pflege sind – für jedes einzelne Tier.
16. April 2025
Eine Drossel war gegen eine Fensterscheibe geflogen hatte sich verletzt. Zur Untersuchung wurde sie in unseren Behandlungsraum gebracht. Während der Nachuntersuchung nach einiger Zeit zeigte sie jedoch, wie gut sie sich bereits erholt hatte – und sie ist aus ihrem Käfig in den Raum geflogen. Also konnten wir sie direkt aus unserem Behandlungsraum in die Freiheit entlassen. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie schnell sich Wildvögel nach einem Schock erholen können, wenn man ihnen die nötige Ruhe und Zeit gibt. Ein kleiner Reminder: Wenn ihr einen Vogel findet, der gegen eine Scheibe geflogen ist, setzt ihn vorsichtig in einen Karton mit Luftlöchern und legt ein weiches Tuch hinein. Stellt den Karton an einen ruhigen Ort und lasst den Vogel sich etwa ein bis zwei Stunden erholen. Oft sind sie danach wieder fit und können in die Freiheit entlassen werden. Sollte der Vogel sichtbare Verletzungen haben oder sich nicht erholen, sucht bitte einen Tierarzt oder eine Wildtierstation auf. Bleibt aufmerksam und helft unseren gefiederten Freunden, wenn sie in Not sind!
5. April 2025
Auf Amrum wurde kürzlich ein kleines Eichhörnchen gefunden – allein, geschwächt und völlig erschöpft. Zum Glück wurde es rechtzeitig entdeckt und in liebevolle Hände gegeben. Jetzt wird der kleine Wirbelwind liebevoll aufgepäppelt, bekommt regelmäßig Milch und Wärme – und natürlich ganz viel Aufmerksamkeit! Mit jedem Tag wird es munterer und kräftiger. Wenn alles gut läuft, kann es später wieder in die Freiheit entlassen werden. Drückt dem kleinen Kerlchen die Daumen! Und bitte haltet beim Spazierengehen die Augen offen – gerade Jungtiere sind manchmal auf Hilfe angewiesen.
5. Dezember 2024
Am 04. Dezember 2024 fand der lebendige Advent im Tierhuus statt – direkt am Stall mit Schafen und Pferden. Eine richtig schöne, weihnachtliche Atmosphäre! Es wurden Lieder gesungen, Gebete gesprochen und eine kurze Predigt gehalten. In der kleinen Andacht ging es um Tiere als Geschöpfe Gottes, die nicht nur in der Weihnachtszeit Respekt und Mitgefühl verdienen. Ein rundum stimmungsvoller Abend, der uns so richtig in Weihnachtslaune gebracht hat. Vielen Dank an alle, die dabei waren!
9. August 2024
Als Svenja bei uns ankam, war sie sehr schwach und konnte kaum laufen. Mit viel Geduld, Pflege und Liebe hat sie sich jedoch vollständig erholt. Dank der intensiven Betreuung und des Trainings ist sie nun kräftig genug, um in ihre natürliche Umgebung zurückzukehren. 🏞️ Ein herzlicher Dank geht an die ehrenamtlichen Helfer, die Svenja von Amrum zu uns gebracht haben. Ohne eure Unterstützung wäre dies nicht möglich gewesen. Es ist ein bewegender Moment, zu sehen, wie Svenja ihre Freiheit zurückgewinnt. Wir wünschen ihr ein schönes und erfülltes Leben in Freiheit.
27. Juni 2024
Anschließend: Tag der offenen Tür im Tierhuus Insel Föhr e.V. und Robbenzentrum Föhr Informationen rund um die Robben im Wattenmeer, Spiel & Spaß, Kaffee & Kuchen, Aktivitäten für Groß & Klein, Kinderquiz, Tombola, Führungen, Filme u.v.m. 
Ort/Treffpunkt: Robbenzentrum Info: Tel. 0177-3300077 / 0157-75054219 / www.robbenzentrum-foehr.de
 Tierschutzinfos, Stationsbesichtigung, Kaffee, Kuchen, Basteln, Kuscheln mit Ziege, Katze, Hund und Pferd und tierisch viel mehr. Ort/Treffpunkt: Tierhuus-Insel Föhr e.V., Doc Doolittle Ranch www.tierrettung.foehr.de Info: Tel. 0163-333377
 Um 14 Uhr Beginn des Gottesdienstes für Mensch und Tier auf der Wiese vor dem Robbenzentrum Föhr / Achtern Diek 5 Anschliessend in beiden Stationen offene Türe.
Weitere Beiträge